Jürgen Buchholz ist seit 2001 Mitglied im Gemeinderat Ruppertsberg und in der Zeit von 2001 bis 2018 Vorsitzender sowie Fraktionsvorsitzender der FWG Ruppertsberg.

Seit 2004 ist er Mitglied im Rat der VG Deidesheim und dort seit 2009 Fraktionssprecher der FWG.
Im VG-Rat ist er der Ratsälteste.

 

Rückblick eines ausscheidenden Mandatsträgers

Eine lange Strecke politischen Engagements geht zu Ende. Und wie das oft so ist an wichtigen Gelenkstellen im Lebenslauf eines Menschen, es geschieht mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Einerseits freue ich mich auf die damit gewonnen persönlichen Freiräume und die Entbindung von Pflichten.
Andererseits mischt sich in den Rückblick natürlich auch eine Gemengelage von Gefühlen, die mit dem Ausscheiden aus den verschiedenen Funktionen verbunden sind.

So werde ich in Zukunft nicht mehr ganz so nahe an relevanten Informationen der Kommunalpolitik sein, natürlich auch weniger Mitwirkungsmöglichkeiten haben, auch weniger wichtig sein.

Am meisten aber werde ich die Zusammenarbeit, das gemeinsame Ringen um Problemlösungen mit den politischen Mitstreitern, Streit im positiven Sinne überhaupt, vermissen.
Dabei verstehe ich den Begriff der Mitstreiter umfassend. Er schließt neben den Freunden in der FWG auch die Akteure der anderen im Rat vertretenen Gruppierungen ein.
Nach einigen Jahren kommunalpolitischer Tätigkeit kann ich feststellen: die Intelligenz, die Einsichtsfähigkeit und auch das Engagement ist über die Gruppierungen hinweg einigermaßen gleich verteilt.

Es gibt meistens nicht nur die eine Wahrheit oder eindeutig falsche bzw. richtige Betrachtungen, nicht nur weiß oder schwarz.
Meistens liegen Lösungen eher in der Mitte. Das schließt natürlich unterschiedliche Bewertungen und Gewichtungen nicht aus, diese sind dann auch der Gegenstand engagierter Diskussion auf dem Weg zu tragfähigen Lösungen.


Wichtig ist: es braucht Menschen, die überhaupt bereit sind, sich in die kommunalpolitische Arbeit einzubringen. Es ist wie beim Fußballspiel, von der Seitenlinie betrachtet weiß es fast jeder besser, das Spiel führen aber die Aktiven.

Es sind auch oft nicht die großen Dinge der Weltgeschichte, die hier gestaltet werden, aber es sind die vielen, manchmal auch kleinen Entscheidungen, deren Auswirkungen aber vor Ort unmittelbar zu spüren sind.
Der Neubau oder Erhalt unserer Schulen, Kindergärten, Straßen, das Funktionieren unserer Kläranlage, die zeitgemäße Ausstattung unserer Feuerwehr, das Erschließen und Erhalten von Wohn- oder Gewerbegebieten, Angebote im kulturellen oder sportlichen Bereich, die vielfältigen Dienste am Bürger, die durch Verwaltung gewährleistet werden, das Sicherstellen der Ordnung und vieles mehr funktioniert nur auf der Basis politischer Entscheidungsprozesse.

Vor den Entscheidungen liegen manchmal mühsame und langwierige Erörterungen zu Haushaltsplänen und unterschiedlichsten Beschlussvorlagen. Sie sind aber notwendig, denn am Ende geht es um den Einsatz des Geldes aller Bürger.

Für mich persönlich war es immer eine große Befriedigung, mich mit den zum Teil auch sichtbaren Ergebnissen solcher Entscheidungsprozesse identifizieren zu können und zu erkennen, dass der Einsatz sich lohnt.

Nun hat alles seine Zeit. Ich werde aus der aktiven Arbeit in den genannten Gremien ausscheiden in der Zuversicht, dass die nachkommenden Jüngeren die gestellten Aufgaben weiterführen.

An sie, die Jüngeren, gilt mein Appell, nicht an der Außenlinie stehen zu bleiben, sondern sich auf das Spielfeld zu begeben und mitzumachen.
Natürlich schreibe ich das auch mit einem werbenden Unterton für die FWG. Gerade durch ihre ideologische Offenheit bietet sie eine gute Plattform für bürgernahe Politik.
Wer Interesse hat, trifft uns bei unseren Mitgliederversammlungen und anderen regelmäßigen Treffen, die i.d.R. auch im Amtsblatt bzw. auf unserer Homepage angekündigt werden.
Natürlich ist auch jeder einzelne FWG´ler immer ein Ansprechpartner. Neuankömmlinge sind immer herzlich willkommen.

Ihr/Euer
Jürgen Buchholz